Gemeinderat 16.6.21 – Forstplanung- Zwischenbericht

Dr. Wolfram von Müller im Gemeinderat, 16.6.21 zur Forstplanung- Zwischenbericht

Unser Wald besitzt eine der wichtigsten Ökofunktionen. Er bindet CO2 und produziert Sauerstoff. Die Strukturen des Waldes werden vom Menschen mit beeinflußt und hierfür trägt er eine große Verantwortung. Die wirtschaftliche Nutzung des Waldes war schon im Mittelalter eine der wichtigsten Grundlagen der Besiedelung waldreicher Gebiete. Holzknechte, Säger, Frächter, Flößer, Küfer, Köhler, Händler und Waldbesitzer, alle haben vom Holz gelebt und es teilweise zu Wohlstand gebracht. Das Leben mit und vom Holz, gehört zu den originären Grundstrukturen unserer Kulturlandschaft. Die Forderung von Agnus, die Bewirtschaftung des Waldes zurückzufahren, geht an der Realität vorbei und bietet ökologisch keine Vorteile. Man überläßt den Wald sich selbst und kauft das Holz in anderen Ländern. Im Bannwald beim Untergrombacher Baggersee zeigt sich, daß zuviel Totholz meist am Boden verfault und CO2 produziert. Hollunder und Brombeeren führen zur Verbuschung und eingeschleppte Pflanzen führen zu einer Fehlbesiedelung. Trotz der niederschlagsarmen Jahre 18/19/20 sind unsere Waldungen mit relativ geringen Schäden davongekommen. In diesem Jahr hatten wir in Bruchsal bisher 340 L Regen/ m2 , und das zeigt sich an der Blätterpracht unserer Bäume und widerlegt die Stimmung des Weltuntergangs.

Die Buche dominiert traditionell unseren Wald. Die Eiche dient als stabiler Garant unserem Ökosystem und die Esche erholt sich nach dem Eschentriebsterben wieder in manchen Beständen. Unter den Nadelhölzern hat die Douglasie die beste Qualifikation als Nadelbaum auf unseren Böden, Tanne und Fichte zu ersetzen. Gerne zeige ich Ihnen eine alten Douglasienbestand zwischen Flehingen und der Ravensburg im ehemaligen Wald der Grafen Douglas.

Die Forderung der Agnus, den Wald nicht mehr wirtschaftlich zu nutzen, repräsentiert den Holzweg der ideologisch geprägten Fehlentscheidungen. Lichte Wälder müssen beweidet werden und die Waldbauern gibt es nicht   mehr. Auch Streuobstwiesen müssen gepflegt werden und das erwartet unser Wald auch sonst verkümmert er.

Die CDU-Fraktion nimmt den vorgelegten Beschlußantrag gerne zur Kenntnis und unterstützt die vorgeschlagenen Maßnahmen der unteren und oberen Forstbehörde und dankt insbesondere unserem Förster Michael Durst für sein strukturiertes und weitsichtiges Handeln.

Gerne wünsche ich mir als Gemeinderat und Ortsvorsteher einen runden Tisch mit dem Forst, den Naturschutzbehörden, dem Landratsamt, dem Landwirtschaftsamt, dem Baurecht und dem Ordnungsamt, wo Maßnahmen zum Schutze unserer Natur koordiniert und die Zuständigkeiten sauber geregelt werden.

 

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