Stadtrat Werner Schnatterbeck zur Einführung der Profilfächer IMP und Spanisch am Justus-Knecht-Gymnasium

Auf den ersten Blick handelt es sich um eine Formalie unter der Überschrift ‚doppelte Schulträgerschaft‘. Der Tagesordnungspunkt erscheint aber doch grundsätzlicher.

Seit ungefähr 20 Jahren werden der Schulverwaltung verstärkt Anträge vorgelegt, die Fremdsprache Spanisch zu genehmigen. Häufig geschieht dies im Ergebnis zu Lasten von Französisch. Dies ist im vorliegenden Fall nicht so. Und das sollte betont werden. Bei diesem Punkt handelt es sich um das Bemühen einer zeitgemäßen Attraktivierung des gymnasialen Bildungsangebots in Bruchsal im naturwissenschaftlichen Profil durch IMP (das es seit 2018/19 gibt) sowie im neusprachlichen Profil durch das Profilfach Spanisch. Verstärkten Bemühungen, Informatik, Mathematik, Physik an einem neusprachlich/naturwissenschaftlichen Gymnasium mehr Bedeutung zu verleihen, wird niemand widersprechen.

Bei der neuen Fremdsprache lohnt sich aber schon ein zweites Draufschauen. Wir sind in der Region besonders eng mit unserem Nachbarland Frankreich verbunden und schätzen alle die Entwicklung der Beziehungen zu diesem Land, das vom Erbfeind des 19. und 20. Jahrhunderts über die Aussöhnung und den Élysée-Vertrag von 1963 zum Freund und engsten politischen Verbündeten wurde mit in der Folge vielen institutionalisierten Kontakten auf kommunaler Ebene mit den Städte-, Schul- und Vereinspartnerschaften. Welche gewichtigen Gründe für Französisch als Fremdsprache an unseren Schulen!

Aber es gibt auch eine andere Betrachtungsweise. Spanisch ist die Weltsprache, die an zweiter Stelle der Muttersprachler steht. Sie ist auf dem amerikanischen Kontinent weit verbreitet und verzeichnet ein enormes Wachstum in den USA. Das wirkt sich auf den Gebrauch als Amtssprache bei internationalen Institutionen und in der globalisierten Wirtschaftswelt aus. Verständlich also, Spanisch im Konzert der Weltsprachen als Sprache der Zukunft zu sehen.

Beim JKG wird das heißen, dass neben Latein, Englisch und Französisch als Wahloptionen bei erster und zweiter Fremdsprache eine weitere attraktive Sprache als 3. Fremdsprache zur Verfügung steht, die das Sprachenprofil absichert. Fazit: Inhaltlich sinnvoll, keine baulichen Auswirkungen, sächliche Aufwendungen im Schulbudget abbildbar, personell zu leisten, was allerdings vor allem die Schulverwaltung absichern muss.

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