Senioren Union zur Ticketreform des KVV

Die Abschaffung der Stempelautomaten und damit der „Vorratskarten“ ist kundenunfreundlich und bedeutet ein Ausschluss von Kundengruppen

Die Senioren Union Bruchsal hat sich in einem Schreiben an die Vertreter des KVV (Geschäftsführer Pischon, Aufsichtsräte OB Mentrup, Landräte Schnaudigel und Brechtel) gewandt:

Sehr geehrte Herren,

Die vorgesehene Abschaffung der Entwerter von KVV-Fahrkarten (Stempelautomaten) mag aus betriebswirtschaftlichen Gründen kurzfristig schlüssig und verständlich sein. Da die Maßnahme allerdings einen Verlust an Kundenorientierung bedeutet, langfristig evtl. auch nicht wirtschaftlich. Vor allem aber bedeutet sie auch, Kundengruppen auszugrenzen, wie wir aus unserer Mitgliederschaft wissen.

Ein großer Teil von Senioren, auch viele unserer Mitglieder, aber auch Jüngere besitzen derzeit noch nicht die ausreichende digitale Kompetenz zur Bedienung der entsprechenden Software (App) oder sind nicht im Besitz von Smartphones bzw. besitzen solche mit entsprechender Funktion nicht. Dies gilt in gleichem Maße auch für Kinder und Jugendliche. Dazu kommt, dass das Internet auch nicht stets verfügbar ist (Funklocher, Serverausfälle, …).

Hier die Aussage zu treffen, „die Zukunft ist digital“ ist falsch, weil es eben die Zukunft ist und sie zeugt auch von einer gewissen Arroganz, die an Lebenswirklichkeit und Bedürfnissen vorbeigeht.

Das von einem mit öffentlichen Mitteln finanzierten Unternehmen, das auch eine gewisse soziale Verpflichtung hat.

Die Abschaffung der Entwerter bedeutet ja nicht nur die Abschaffung der 4-Fahrten-Karte sondern vor allem die Abschaffung aller Arten von „Vorratskarten“, die man dann erst zum gewählten, zufälligen oder passenden Tag benutzen möchte oder kann.

Der Verweis auf die Fahrkartenautomaten für diejenigen, die ihre Fahrkarten nicht digital lösen können nützt dann wenig, insbesondere auch dann, wenn solche Automaten an den Haltestellen der Bahnen nicht zur Verfügung stehen bzw. defekt sind.

Dann verliert man auch die Möglichkeit, Fahrten flexibel zu gestalten (hinsichtlich der Fahrtstrecken als auch der teilnehmenden Fahrgäste/Gruppen).

Wir halten es deshalb für notwendig, den gefassten Beschluss rückgängig zu machen.

Ausreichend wäre, Entwerter an den Haltestellen zu platzieren. In den Bahnen wären sie ja nicht notwendig. Und da jede Haltestelle auch einer Wartung bedarf, ist der Aufwand für die Wartung der Entwerter nicht aufwändig.

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